Ich wohne seit drei Jahren in Borken, in meiner Heimat, der Türkei, bin ich 18 Jahre lang bis 15 Juli 2016 als für türkische Sprache und Literatur Lehrerin tätig gewesen.
Zurzeit absolviere ich an der Schule am Tor, die in Borken liegt, seit letztem September ein Praktikum. Als wir mit meinem Mann und meinem Sohn im Oktober 2017 nach Deutschland gekommen sind, könnten wir nur ein paar deutsche Wörter benutzen. Dank unseren netten Nachbarn und meine Sohns Lehrerinnen und Lehrern haben wir uns an neuem Leben ganz schnell gewöhnen.
Sie haben auf uns immer Rücksicht genommen und kein Vorurteil gegen uns. Ganz anders behandelten uns unsere Familien. Wir sind von meinem Vater und Geschwistern ausgegrenzt worden, obwohl sie am 15 Juli 2016 ganze Nacht bei uns geblieben waren, da sowohl unser Sohn Gülen-Bewegung Privatschule besucht hat, als auch mein Mann an einem Lehrerverein der Gülen-Bewegung als Vorsitzender war, und ich an diesem Verein ordentliches Mitglied war.
22. Juli 2016 wurden wir auf diesen Gründen von Erdoğan Regierung, wie andere über zwei hundert tausend Angestellte auch gekündigt. Im August wurde ich festgenommen und zwei Tage lang in Gewahrsam ohne Essen und ohne Trinken gewesen. Außerdem haben Polizisten uns rohe Gewalt angewendet. Nach der Hauptverhandlung wurde ich ins Gefängnis gekommen, da mein Sohn Gülens Schule besucht hat und ich Vereinsmitglied war.
Ich bin im Gefängnis ca. drei Monaten mit 20 Personen, die fast alle Lehrerin waren, geblieben, obwohl Gefängnisraum für 8 Personen geeignet war. Ich bin gezwungen ein Monat lang auf dem Boden mit anderen Personen ohne Matratze und Kissen, dann wurden für jeder dritte Personen ein Einzelbett gegeben. Gefängnis Bedingungen waren unvorstellbar. Ich konnte mit meinem Sohn nur einmal im Monat 10 Minuten per Telefon gesprochen. Es war sehr traurig aber İch sollte nicht aufgegeben.
Nach dem Gefängnis haben wir entscheidet, nach Ausland zu flüchten, obwohl wir Reisepass haben, hat Regierung uns nicht lassen. Heimat ist Freiheit, deswegen war Türkei ab 15 Juni 2016 keine unsere Heimat. 2017 im September bin ich mit meinem Sohn mit ein Plastikboot durch Mirza Fluss nach Griechenland geflüchtet, dann nach Deutschland geflogen sind.
Ich bedanke mich bei allen deutschen Menschen, da sie öffneten ihre Herzen und teilten unsere Schmerzen mit.
Mit lieben Grüßen
Frau Ö.S.